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Wie (nicht) erwartet

Mo., 28. Mai. – Jethro Tull´s Ian Anderson Plays Thick As A Brick
Über „Thick As a Brick“ von 1972 wurde schon viel geschrieben und als frühes Konzeptwerk von Ian Anderson sucht es seinesgleichen.
Man kann den Eindruck gewinnen es verliert sich in der Masse von genialen Jahrhundertscheiben, die Anfang der 70’er Jahre geschaffen wurden.
Über Genesis zu Deep Purple. Queen wurde gegründet und Pink Floyd schuf Musik für die Ewigkeit.
Die Musikindustrie schlachtete gerade die 68’er bis zum erbrechen aus. Das war ein Nährboden für idealistische Musiker, die auf der Suche nach neuen Möglichkeiten waren.
Zu der Zeit war es gerade Mode geworden, die Stück auf das Maximum auszudehnen. Vor allem auf Live-Alben waren damals 20 Minuten „Lieder“ normal.
Aber zurück zu Jethro Tull.
Nach dem Erfolg der LP „Aqualung“ von 1971 insbesondere der Hitsingle „Locomotive Breath“ hatte Ian Anderson anscheinend die Möglichkeit alles zu machen was er wollte und so entwarf er einen achtjährigen Jungen namens Gerald Bostock. Das Cover von „Thick as a Brick“ (Dumm wie ein Stein) wurde ähnlich der Sun (Bildzeitung Englands) gestaltet und zeigt den achtjährigen der einen Preis für sein Gedicht erhält und eine Band namens „Jethro Tull“ eine Platte daraus macht. Dem kleinen Gerald wird er aber wieder aberkannt, da die Texte zu provokativ scheinen.
Soviel zur Vorgeschichte für Leute die diese progressive Perle noch nicht zu Gehör bekommen haben. Hier werden sämtliche Tull-schen Möglichkeiten ausgeschöpft. Nicht zuletzt durch Andersons Querflötenspiel bekommt die Musik einen besonderen folkigen Touch. Original-Laufzeit: 43:42 Minuten.
So ist es kein Wunder, dass üblicherweise das Stück stark gekürzt in einer 10-Minuten-Version live wiedergegeben wurde.
Nun, fast genau 40 Jahre nach dem Erscheinen des Originals hat Anderson die Geschichte von Gerald Bostock wieder aufgegriffen und „Thick as a Brick 2“ auf den Markt gebracht.
Zu diesem Anlass gibt es eine Welttournee bei dem der mittlerweile 65-jährige altes und neues zu Gehör bringt.
Nun zum gestrigen Konzert:
Es ist nicht verwunderlich dass der Saal bestuhlt war und als leise Vormusik Captain Beefheart oder auch Traffic gespielt wurde. War doch das Hauptpublikum mit Jethro Tull groß geworden und hatte aus meiner Sicht die 50 schon überschritten.
Pünktlich um 20 Uhr startete das Konzert. (Im Übrigen nicht zu laut)
Entgegen meiner Erwartung ergingen sich die Anwesenden in schweigendes Staunen endlich einmal das Meisterwerk in Gänze hören zu können. Nicht nur das. Dias und kleine Filmsequenzen unterstrichen die Musik. Lustig, aber auch ernsthaft. Irgendwie typisch englisch.
Anderson hatte kurz vor einem längeren Intrumentalpart ein Handyklingeln eingebaut und bat seine Tochter die in anrief, sich bitte in ein paar Minuten per Skype noch mal zu melden und die „Fiddle“ nicht zu vergessen.
So wurde daraus ein Highlight und die Illusion war perfekt. Andersons Tochter, die über das Internet am Konzert teilnimmt und mit der Geige einige Parts mitspielt. Ich finde, ein tolle Idee.
So, kein Wunder dass dieses Werk live mit einer Laufzeit von ca. einer Stunde ultrakurzweilig war. Anzumerken die Perfektion des gespielten. Nur Andersons Stimme ist nicht mehr die allerbeste. Das hat dem Gesamtwerk aber keinen Abbruch getan.
Nach einer 20-minütigen Pause kam dann der für mich bis dato unbekannte Teil 2:
Es erschien wesentlich geradliniger und kaum zusammenhängend. Im Grunde nicht so als Meilenstein einzuordnen. Aber nicht schlecht und ich überlege mir die Scheibe in den nächsten Tagen zuzulegen.
Meistens ist es ja so, dass man komplexe, gute Sachen mehrfach hören muss, um sie zu verstehen.
Scheinbar hat Anderson eine kleine Schwäche fürs Internet und so präsentiert er sich zu Beginn des zweiten Teils (im Film) als Protagonist eines Youtube-Videos, der sein Anwesen vorstellt und letztenendes das Stück ankündigt und am Schluss das von den Zuschauermassen gebrüllte „BRICK !!!“ als abrupten Abschluss mit „sagt“ und die Musiker der Reihe nach vorstellt.
Zwei Stunden Rockmusik mit vielen Schlenkern in Richtung Folk, Psychedelic und Progressive. Nur wenige Minuten dabei, die musikalisch verzichtbar wären.
Sehr gute Musiker an Bord.
Was will man mehr?
Ein rundherum gelungener musikalischer Abend.

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